| 25. Mai 2015
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Häuser für Nepal
58 Kilometer Offroad-Piste in 6,5 Stunden
Eine weitere herausfordernde Mission zum Verteilen von Dachblechen führte Raj gemeinsam mit seinem Freund Chitra Badadur Gurung durch, der gleichzeitig Präsident der Vereinigung VITOF Nepal (Village Tourism Promotion Forum) ist.
Ziel war das Bergdorf Phulkharka im Dhading Distrikt, wo viele unserer Porter und Guides mit ihren Familien wohnen. Von meinen Bergtouren kenne ich sie als freudige und zuverlässige Begleiter, so dass ich besonders froh bin, dass wir nun auch Hilfe für sie organisieren konnten.
Früh am Morgen ging es von Kathmandu nach Dhading Besi, wo Raj und Chitra um 10 Uhr ankamen. Dort warteten schon Rajan und Anand aus Phulkharka und halfen beim Einkauf der Dachbleche. Der Transport in das Dorf war dann ein der längsten und abenteuerlichsten Fahrten, die Raj je gemacht hat. Es gibt vier mögliche Wege von Dhading Besi nach Phulkhara – und nur einer war überhaupt befahrbar. 6,5 Stunden brauchte das Team für die 58 Kilometer durch unwegsames Gelände – Held des Tages war der Fahrer des Transporters. Um 18:30 Uhr abends kamen sie endlich im Dorf an und wurden von den Dorfbewohnern schon sehnlichst erwartet.
Eigentlich war die Verteilung der Dachbleche für den nächsten Morgen vorgesehen. Als Raj jedoch die traurigen Gesichter der Menschen sah, die seit Tagen nur unter Zeltplanen lebten, entschieden sie sich, die Dächer sofort zu verteilen. Mit Unterstützung von Rajan, Anand und Suresh bei der Registrierung ging die Verteilung schnell voran – und zwei Stunden später hatten 25 Familien feste Dächer für ihre Unterkünfte. Die bedürftigsten Familien im Dorf waren von Rajan und Raj schon vor einigen Tagen als „Low Income Group“ ausgewählt worden, die meisten von ihnen gehörten der mittellosen ethnischen Dalit-Gruppe an.
Nach getaner Arbeit gingen Raj und seine Helfer zum wohlverdienten Abendessen zu Rajan und Anand. Auch die beiden Polizeibeamten des Dorfes wurden eingeladen, da sie bei der Organisation der Lieferung auf lokaler Ebene mitgeholfen hatten.
Am nächsten Morgen machte Raj einen Rundgang durch Phulkharka und sprach mit den Dorfbewohnern. Es war ein trauriger Anblick, da das gesamte Dorf vom Erdbeben zerstört wurde. Die Dachbleche sind eine kleine Linderung für die Menschen, aber es wird noch viel mehr Unterstützung brauchen.
Nach einem stärkenden Dalbhat machten sich Raj und Chitra auf den Rückweg. 2,5 Stunden Fußmarsch waren es nach Laphangbesi, von dort konnten sie mit einem LKW nach Dhading Besi fahren. Nach weiteren 3 Stunden war die offroad-Strecke endlich vorbei. Um 20:30 Uhr war Raj dann schließlich zurück in Kathmandu. Sein Eindruck am Ende der Mission: „This is one of the adventurous and challening driving in my life which I ever had. … We left behind those innocent people alongside those high hills and mountains, they have a long way to live and continue to live struggling with nature, despite of the hard life in the mountains, they continue to live with hopes and smiles and still love the places their ancestral has lived for ages.”